Wenn gestresste Menschen zu mir ins Coaching kommen, ist eine meiner ersten Fragen oft: „Wie ernähren Sie sich?“ In vielen Fällen rückt das Essen in den Hintergrund – zu viel Stress, zu wenig Zeit. Dabei bildet Ernährung das Fundament unserer Gesundheit. Wird unser Körper nicht gut versorgt, kann er nicht richtig funktionieren, und das Stressempfinden nimmt zu.
In stressigen Phasen greifen wir dann häufig zu schnellen Alternativen wie Pommes, Fertiggerichten, Döner, Pizza oder Keksen, während frisch zubereitete Mahlzeiten nahezu völlig vernachlässigt werden. Ich erinnere mich an eine Klientin, die oft eine Tafel Schokolade zum Mittagessen aß.
Ein achtsamer Blick auf deinen Körper
Wenn wir nicht beginnen, uns wieder achtsam mit unserem Körper und dem, was wir ihm zuführen, zu beschäftigen, kann es uns ergehen wie einer Kaffeemaschine, die plötzlich mit Milch statt mit Wasser gefüllt wird – sie wäre schlichtweg mit dem Ergebnis überfordert. Unser Körper funktioniert ähnlich: Er benötigt die richtigen „Zutaten“, um optimal zu arbeiten. Geben wir ihm stattdessen das Falsche, gerät er schnell aus dem Gleichgewicht.
In hektischen Zeiten greifen viele automatisch zu ungesunden Snacks – und das ist kein Zufall. Stress und Zeitdruck beeinflussen unsere Entscheidungen oft unbewusst. Wenn der Körper unter Anspannung steht, erhöht sich der Spiegel des Stresshormons Cortisol, was zu einer verstärkten Lust auf fettreiche und zuckerhaltige Lebensmittel führen kann. Diese „schnellen Energielieferanten“ versprechen kurzfristige Belohnung und ein Gefühl der Beruhigung. Doch genau darin liegt die Falle: Die schnelle Befriedigung hält nur kurz an, und oft fühlt man sich danach noch erschöpfter oder gar unzufrieden mit der eigenen Wahl.
Keine Zeit für eine gesunde Mahlzeit?
Der Griff zu Junkfood hat aber nicht nur hormonelle Ursachen. Auch der Gedanke, „keine Zeit“ für eine gesunde Mahlzeit zu haben, spielt eine große Rolle. Ein Burger auf die Hand oder ein süßer Snack am Schreibtisch erscheinen oft als die effizientere Lösung – vor allem, wenn die To-do-Liste endlos scheint. Doch langfristig schadet uns diese Essensroutine: Neben möglichen Gewichtszunahmen können Müdigkeit, Konzentrationsprobleme und Verdauungsbeschwerden die Folge sein, was den Teufelskreis aus Stress und schlechter Ernährung weiter antreibt.
Ich habe ein leckeres Rezept für dich! Wie wäre es mit einem Bohnen-Burger mit Pico de Gallo? Echt schnell und sehr lecker für Berufstätige.
Die gute Nachricht ist: Mit kleinen Tricks lässt sich die Stressfalle umgehen. Ein paar vorbereitete, gesunde Snacks wie Nüsse, Obst oder Joghurts im Büro oder zu Hause können viel bewirken. Auch bewusste Pausen helfen, um sich kurz zu sammeln und die Essensentscheidung mit klarem Kopf zu treffen. Schließlich hat jeder ein paar Minuten, um gut für sich zu sorgen – und genau das braucht der Körper besonders in stressigen Phasen. Wenn ich mit den Teilnehmern des Bildungsurlaubs im Kloster bin, machen wir regelmäßig ein schweigendes Mittagessen. Es ist einfach fantastisch zu erfahren, was das mit den Menschen macht. Ich bin jedes mal aufs Neue über die Erfahrungen überrascht!
Eine neue Routine entwickeln?
Ein Freund von mir hat eine großartige Routine entwickelt: Einmal pro Woche trifft er sich mit einem Freund, der gleich um die Ecke wohnt, und beide arbeiten an diesem Tag im Homeoffice. Sie wechseln sich beim Kochen ab, sodass immer einer für den anderen etwas Leckeres zaubert. Das Besondere dabei: Sie haben nur eine Stunde Zeit, um das Essen zuzubereiten, zu essen und dann wieder zurück an die Arbeit zu gehen.
Ich finde diese Idee großartig! Das lässt sich übrigens auch im Büro umsetzen, falls es dort eine Küche gibt. Absolut empfehlenswert zum Nachahmen!
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