Tiny Habits, das klingt in unseren deutschen Ohren irgendwie lustig, auch wenn das Wort nicht „kleine Hasen“ bedeutet. Der amerikanische Sozialwissenschaftler Dr. BJ Fogg hat ihn geprägt und ein Buch darüber geschrieben, das in New York zu den Bestsellern zählt. Er ist Gründer des »Behavior Design Lab« an der Universität Stanford, wo er 2007 sein weltberühmtes Verhaltensmodell entwickelt hat. Davon profitieren inzwischen einige Millionen Menschen. Neben seiner Forschungstätigkeit coacht er Führungskräfte und leitet die Tiny Habits®-Academy. Er lebt an verschiedenen schönen Standorten, wo wir wahrscheinlich alle gerne einmal Urlaub machen würden und zählt laut Forbes zu den „10 New Gurus You Should Know“. Sie wollen ihn persönlich kennenlernen? Bei Youtube geht alles ☺
Unter Tiny Habits versteht man kleine Gewohnheiten, die das Leben glücklicher machen sollen. Fogg hat herausgefunden, dass man kleine Gewohnheiten leichter verwirklichen kann, als große gute Vorsätze. Ist das neu? Eigentlich nicht – oder?
Die meisten Menschen setzen sich zu große Ziele, anstatt kleine mit großer Wirkung einzuführen und diese mit anderen, die sowieso schon Gewohnheit sind, zu verbinden. Für viele ist der Tag immer zu kurz, um alles, was sie sich vorgenommen haben, auch umzusetzen. Hinterher sind sie enttäuscht, wieder einmal nicht alles geschafft zu haben.
Wer abnehmen will und sich ständig beschwert, keine Zeit für Sport zu haben, kann sich überlegen, den Weg vom Parkhaus zur Arbeit mit einem strammen Walk zu belegen. Das ist vielleicht nicht der Kalorien-Burner, doch zumindest ein moderates Herz-Kreislauf Training. Fahrradfahren wäre ja auch noch eine gute Verquickung. So kann man täglich eine Mini-Portion Sport leichter in seinem Leben verankern.
Wer gerne Meditieren will, schafft das so viel leichter, als wenn es mit Druck ins Leben eingebaut werden soll. In Klöstern betet man ja auch zu bestimmten Zeiten. Ich erinnere mich an die täglichen Mini-Gebete zum Mittagessen mit Pater Viktor im Kloster Maria Laach, wo ich jährlich einmal mit Teilnehmern zu einem Bildungsurlaub bin. Im Kloster Esthal ist das anders. Hier kann man seine Still-Zeiten in einer kleinen Kapelle finden oder vor dem Frühstück in die tägliche Terz eintauchen. Ein wundervolles Erleben, ich habe es selbst schon praktiziert!
Auf diese Weise können aus Tiny Habits gute neue Gewohnheiten werden, so dass unser Leben einfacher und leichter werden kann. Was aus Amerika kommt hat einfach Hand und Fuß Ich beschließe ab sofort, jeden Morgen nach meiner Tasse Kaffee, die ich sowieso im Garten trinke, eine Handvoll Unkraut zu jäten und bin sicher, in einer Woche bin ich fertig – ganz ohne Stress!