Leerlauf im Kopf, Waldbaden im Rüdesheimer Wald

Resilienz in 5 Tagen erlernen…

Leerlauf im Kopf, Waldbaden im Rüdesheimer Wald

…ist nicht möglich, auch wenn Ihnen das in irgendeinem Seminar versprochen wird. Wenn Sie jedoch das Glück hatten, in einem Elternhaus groß geworden zu sein, wo resilientes Verhalten vor-gelebt wurde, können Sie sich glücklich schätzen und haben „vielleicht“ einiges in Ihrem Rucksack, was andere sich erst erarbeiten müssen. Aufgrund bestimmter Persönlichkeitseigenschaften entwickeln sich Menschen jedoch unterschiedlich und es ist keine Garantie.

Um vor Krisen, seelischen Verletzungen, Bedrohungen jedweder Art, Problemen in Beziehungen oder in der Familie, bei Krankheiten, Stress und Unzufriedenheit am Arbeitsplatz gewappnet zu sein, ist ein regelmäßiges Training der eigenen Achtsamkeit und die Sichtbarmachung der belastenden Themen erforderlich.

Mann mit Kopf an der Wand, erschöpft. Stress.

Fotolia: CR/Paolese

Resilienz ist ein Stück Arbeit!

Resilient werden ist ein Prozess, der viele Faktoren in den Blickpunkt rückt. So gibt es Firmen, die mit Persönlichkeitsmodellen zum Thema Resilienz arbeiten. Sie füllen einen Fragebogen aus und bekommen Informationen über Ihr eigenes Verhalten zum Thema: Akzeptanz, Verantwortung, Selbstwirksamkeitserwartung, positive Emotionen, Impulskontrolle, Optimismus, Lösungsorientierung, Beziehungen, Ihre Fähigkeit, schwierige Situationen zu analysieren bzw. Gründe für deren Zustandekommen zu sehen und Ihre Stärke, sich emotional in andere Menschen einzudenken, besser bekannt unter dem Wort Empathie. Es wird Sie nicht viel weiterbringen, einen Fragebogen und die Antworten zu erhalten. Letztendlich ist es ein Stück Ihre Arbeit, die SIE leisten müssen! Vielleicht sind Sie in einem Teil schon ganz gut, dann dürfen Sie sich selbst beglückwünschen! Doch wie sieht es in Ihren Schattenecken aus? Sie wollen mehr Widerstandskraft und aus Krisen gestärkt hervorgehen, dann lassen Sie uns einmal genauer hinschauen.

Foto: Pia Forkheim, CR

Krisen sind wie kleine Strudel

Vielleicht ist es nicht gerade Mut machend, immer wieder zu hören, dass wir aus Krisen gestärkt hervorgehen, wenn wir mitten in einer Krise stecken. Krisen sind wie kleine Strudel, die uns häufig ganz auf den Grund hinunterziehen. Manchmal schaffen wir es, mittendrin auszusteigen. Resilienz setzt u.a. dort an, wo wir diesen Prozess zu spüren beginnen, um rechtzeitig aussteigen zu können. Raus aus der Opferhaltung! In allem Leid gibt es Momente der Freude. Momente, an denen wir uns er-freuen können!

Gefühle von Glück, Sinnhaftigkeit und Selbstmitgefühl

Wo wir doch bereits beim Wasser sind, bleiben wir dabei. In jedem Menschen sprudelt eine Quelle der Freude, auch wenn wir sie emotional nicht wahrnehmen. Sie blubbert dann eher lustlos dahin. Wir fühlen uns abgeschnitten. Zu viel Ärger im Büro, mit den Kindern, den Nachbarn, wem oder was auch immer, versperren uns den Blick. Wir machen uns Sorgen, seien sie begründet oder eher weniger. Manchmal sind es nur Gedanken, die nicht der Wahrheit entsprechen. Nehmen wir einmal den Zustand von traurig sein, oder trauern an. Vielleicht gibt es einen Grund zu trauern, weil wir einen lieben Menschen verloren haben, den Job oder einfach nur, weil der geplante Urlaub wegen Corona ausgefallen ist. Es schleicht sich Bitterkeit in unser Leben und wir fühlen uns vom Glück abgeschnitten. Hier möchte ich das Wort „Impulskontrolle“ einbringen. Bereits erste Impulse zu hinterfragen, anstatt reflexartig zu reagieren: Warum ausgerechnet ich? Die oder Der schon wieder, warum nicht ich usw. usf. Dann plätschert unsere Quelle so dahin und wir sind nicht offen für die Freude und die Schönheit des Lebens. Dabei gibt es täglich unzählige Freuden, wir müssen nur lernen, sie wieder wahrzunehmen.

Foto: Pia Forkheim, CR

Positive Emotionen sorgen für mehr Leichtigkeit

Da kann es sich zu einem echten Tages-Highlight entwickeln, wenn wir es schaffen, den Sonnenaufgang um 5:27 Uhr zu beobachten, wo wir doch eher Spätaufsteher sind. Ein Anruf und ein liebes Wort, vielleicht ein Kompliment. Eine Musik aus dem Radio auf dem Weg zur Arbeit wird zum pfiffigen und munteren Ohrwurm. Hier setzt die Achtsamkeit ein. Wir brauchen mehr Achtsamkeit und Stille, um unserer Quelle zu lauschen. Freude ist eine gehobene Emotion, sagt die Psychologie. Sie bringt unser Innenleben in Wallung, eben unsere Quelle. Sie erfüllt uns und weitet unser Herz. Freude ist wohltuend für Körper, Geist und Seele. Freude ist eine Grundhaltung! Da fällt es nicht mehr schwer, Gefühle von Glück, Sinnhaftigkeit und Selbstmitgefühl zu entwickeln.

Eine zuversichtliche und optimistische Erwartungshaltung entwickeln

Viktor Frankl, der Erfinder der Logotherapie, sagt: „Es gibt kein Leben ohne Leid“. Diese Einsicht kann uns erst mal beruhigen und etwas die Schwere nehmen. Wir leiden ja nicht nur bei Schmerzen und Wunden an unserem Körper, sondern empfinden ebenso Schmerzen in unserer Psyche. Leid breitet sich wie die Pest im Körper aus und letztendlich muss es irgendwie wieder unser System verlassen. Welcher Sinn in Leid stecken kann, erschließt sich uns häufig erst auf Abstand. Schicksalsschläge sind häufig Weichenstellungen in unserem Leben und können neue Wege und Sichtweisen eröffnen. Dahinter verbergen sich oft wahre Schätze, die wir anschauen und erkennen dürfen. Hier geht es darum, einen realistischen Optimismus zu entwickeln, der uns hilft zukünftig mit Schwierigkeiten in unserem Leben verantwortungsvoller umzugehen. Ja, vielleicht sogar einen Sinn darin zu finden, das Schicksal anzunehmen und zu gestalten. Dankbarer und mitfühlender zu werden, Freude zu finden und sie auch von Herzen an andere weiter zu verteilen. Hier möchte ich auf meinen Artikel Anker-Resilienz verweisen, der das Thema Dankbarkeit noch etwas genauer unter die Lupe nimmt.

Auf dem Bild lehnt ein blaues Fahrrad an einem Baum

Foto: Pia Forkheim, CR

Kein Platz für Angst, Stress und Anspannung

Auf der Handlungsebene heißt das, mit belastenden Gefühlen freundlicher umzugehen, sich eben nicht in diesen Strudel hineinziehen zu lassen. Dinge anzunehmen wie sie sind, sie zu akzeptieren. Kleine Schritte zu gehen auf dem Weg des erfüllenden, Dinge zu tun, die Spaß machen und Freude bringen. In Bewegung zu kommen. Immer wieder mache ich diese Erfahrung mit Menschen die in meine Kurse kommen, wenn sie mit dem IDOGO-Stab in Berührung kommen und einfach einmal alles loslassen können, was sie beschäftigt. Sie sind dann völlig gelöst und ich als Trainerin kann spüren, sie haben gerade ihre Quelle angezapft.

Was auf dem Weg in die Resilienz häufig vergessen wird, ist die Gemeinsamkeit. Freunde zu treffen, gerade jetzt wo es wieder möglich ist. Das geht nicht nur am Wochenende oder abends, sondern durchaus vor Arbeitsbeginn auch einmal morgens zu Kaffee und Croissant in der Bäckerei um die Ecke. Verlässliche Beziehungen zu haben und sie zu pflegen, das stärkt und nährt unsere Quelle. Auf diese Weise wird das Immunsystem geschützt und gestärkt sowie die Selbstheilungskräfte aktiviert.

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